Programm

Veranstaltungstag Freitag, 12. Mai 2023

ab 08:00 Uhr
Check-in
09:00 bis 9:30 Uhr
Begrüßung durch PD Dr. Christian Stiglmayr & Dr. Elke Max
09:30 bis 10:30 Uhr

Vortrag:

10:30 bis 11:00 Uhr
Pause
11:00 bis 12:30 Uhr

Vortrag:

  • PhD Alan E. Fruzzetti:
    The social context of emotion dysregulation: How DBT family interventions can help reduce child and partner distress and improve family relationships" (mit dt. Übersetzung)
12:30 bis 13:45 Uhr
Mittagspause inkl. Posterbesichtiung für Innovationspreis
13:45 bis 14:45 Uhr

Vortrag:

14:45 bis 15:15 Uhr
Pause
15:15 bis ca. 18:15 Uhr

Workshops:

  • M. Sc. Miriam Biermann und Julia Schmelz:
    Wise mind in sozial kooperativem Verhalten
    Wichtig: Die Online-Teilnehmer werden gebeten, ihre Webcam die ganze Zeit über eingeschaltet zu lassen, da wir viele Rollenspiele und Übungen machen.
    (Präsenz: 1 freier Platz, Online: ausgebucht)
    Das Modul der zwischenmenschlichen Fertigkeiten stellt Betroffene immer wieder vor große Herausforderungen. Was sind Stolpersteine im Umgang mit Anderen, wie möchten wir sein und wie wollen wir uns gerne verhalten? Der Workshop soll sich mithilfe eines personalisierten Wise mind und der Verbindung zu Skills aus den zwischenmenschlichen Fertigkeiten diesen Fragen zuwenden.

    Die bisher bekannten Skills zu den zwischenmenschlichen Fertigkeiten haben wir um adaptierte Situationsanalysen erweitert, um vor allem in DBT-Skillsgruppen erlebnisorientierter miteinander arbeiten zu können.
  • Dipl.-Psych. Andrea Dixius und Nadine Schneider:
    Stärkung von Stressresilienz, Emotionsregulation, sozialer Fertigkeiten für Jugendliche (START) und Kinder (START-Kids) (Präsenz: 2 freie Plätze, Online: 10 freie Plätze)
    Die Fähigkeit, Gefühle und Stressfaktoren in eine Balance zu bringen, wirkt sich stärkend auf den körperlichen und seelischen Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen aus. Für diese Zielsetzung konzipierten die Autorinnen die DBT-orientierten, niedrigschwelligen Programme START und START-Kids.  Bereits seit 2016 ist das START-Programm für Jugendliche (13-18 Jahre) international etabliert. Aufgrund der Evaluationsergebnisse folgte START-Kids (6-12 Jahre) – ein Programm für Kinder, um möglichst frühzeitig Hilfen präventiv, pädagogisch und therapeutisch anbieten zu können. 

    START beinhaltet fünf Module und START-Kids acht Module für Kinder und drei Module für Eltern und Caregiver/Betreuer:innen. Studiendaten liegen für beide Programme vor.

    Auch einzelne Übungen wie zum Beispiel in den Selbsthilfetools und Tipps-Handouts zu START und START-Kids können unproblematisch in den Alltag eingesetzt werden. Im Rahmen der Gruppenarbeit können soziale Fertigkeiten in Beziehungen zu Peers und wichtigen Bezugspersonen gestärkt werden.  

    Die Programme zielen darauf ab, die psychische Gesundheit und vor allem die Fähigkeit der Kinder und Jugendlichen zu stärken, besonders auch um belastende Lebensereignisse gesund zu bestehen, Krisen zu überwinden und Selbstwirksamkeit unmittelbar zu erleben. Beide Programme erzeugen bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Fachleuten ein großes Interesse. Achtsamkeit, Stressregulation, Selbstwirksamkeit, soziale Fertigkeiten, Regulation von Gefühlen bilden thematische Schwerpunkte.

    Zahlreiche unterstützende Bildmaterialien und übersetzte Print- und Audiomaterialien erleichtern die Durchführung der Programme. 

    Beide Programme sind kulturintegrativ, die Arbeitsmaterialien, Handouts für Kinder und Jugendliche sind multilingual.

    Beide Programme werden in mehreren Bundesländern in Schul- und Jugendhilfekontexten eingesetzt.

    Im Workshop werden Theorie, Evaluationsdaten und Praxis beider Programme vorgestellt.
  • PhD Alan E. Fruzzetti:
    DBT Family Interventions to Improve Individual and Relationship Outcomes (auf Englisch)
    Wichtig: in englischer Sprache, ohne Übersetzung
    (Präsenz: 4 freie Plätze, Online: 67 freie Plätze)
    Problems with severe and chronic emotion dysregulation, including suicidality, self-harm, and other problems related to borderline personality disorder, almost always occur in an interpersonal, family context. Moreover, invalidating social and family responses are at the core of the DBT transactional model for the development and maintenance of these problems, and DBT family interventions have been shown to augment outcomes in DBT.

    This workshop will focus first on how to use the transactional model to conceptualize client-family transactions, and then on how to provide brief DBT family interventions, specifically: 1) how to target parents, partners and others in the context of the DBT treatment target hierarchy; 2) key parent and partner skills that can be employed in these situations as solutions; 3) how to conduct a quick (often partial) “double chain” to complement individual chain and solution analysis; and 4) how to manage sessions effectively when family members are emotionally reactive.

    We will include demonstrations, role plays, and experiential exercises throughout the workshop.
  • Markus Heller und Dipl.-Psych. Claudia Schmitt:
    DBT-Sucht – Vermittlung und Anwendung von suchtspezifischen Skills in der Behandlung von Patient*innen mit Borderlinepersönlichkeitsstörung und Substanzgebrauchsstörung (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Viele Patient*innen mit einer Borderlinepersönlichkeitsstörung haben zusätzlich einen problematischen Konsum von Substanzen. Die Einordnung in der Therapie und die Vermittlung von alternativen Strategien der Regulation stellen eine besondere Herausforderung dar. Basierend auf dem 2021 erschienen Manual „DBT-Sucht“ sollen zunächst die therapeutische Haltung der „dialektischen Abstinenz“ und die angepasste Zielhierarchie DBT-Sucht dargestellt werden.

    Exemplarisch stellen wir suchtspezifische Skills vor, u.a. zu Umgang mit Verlangen, Entscheidung für Abstinenz, Umgang mit Konsumvorfällen und auch Abstinenzerhalt. Im Workshop sollen damit Erfahrungen gesammelt werden und Austausch über mögliche Umsetzungen in den unterschiedlichen Settings.
  • Ilona Brokuslaus und Thorsten Welke:
    Soziale Beziehungen und Körpersprache (Präsenz: ausgebucht)
    Die Körpersprache ist von zentraler Bedeutung, um Akzeptanz im zwischenmenschlichen Kontakt zu finden. Sich der eigenen Körpersprache bewusst zu werden und sie wirkungsvoll zur Kontaktaufnahme oder Abgrenzung einzusetzen, ist wesentlicher Wirkfaktor zur Veränderung der Beziehungsgestaltung von Borderline-Patient*innen. 

    Der Workshop ist erlebnis- und übungsorientiert und vermittelt auf praktische Weise, wie dies in der Körpertherapie vermittelt werden kann. 
  • M. Sc. Psychologie Tamar Neubauer:
    Trauma und Soziale Beziehungen (Präsenz: 9 freie Plätze, Online: 3 freie Plätze)
    Wenn wir uns die Frage stellen, was Trauma ist und was ein belastendes Ereignis zu einem Trauma macht, wird sehr schnell klar, dass es sehr häufig um die Handlungen und Reaktionen der Menschen geht, die an dem Trauma direkt oder indirekt beteiligt waren. Wenn man über den sexuellen Missbrauch spricht, steht häufig der Missbrauch an sich im Fokus, es wird jedoch häufig außer Acht gelassen, wie wichtig die Reaktion von Eltern oder nahestehenden Bezugspersonen war. 
    In diesem Workshop möchte ich, neben dem Konzept der DBT-PTBS, den Fokus auf die Bearbeitung von traumatischen Invalidierungserfahrungen im Zusammenhang mit sexuellem bzw. körperlichen Missbrauch legen. Wir werden verschiedene Expositionstechniken durchgehen und besprechen, wie man mit der Trauer in Bezug auf die verpasste Kindheit umgeht. 
  • Dipl.-Psych. Julia Förster:
    DBT-Adhärenz-Workshop
    Wichtig: Der Workshop eignet sich für fortgeschrittene Teilnehmer*innen.
    (Präsenz: 2 freie Plätze, Online: 4 freie Plätze)
    Eine adhärente, also manualgetreue Durchführung der DBT, orientiert sich an den von Linehan und Korslund entwickelten Adhärenzkriterien. Diese bilden die in der DBT zum Einsatz kommenden Strategien ab. Im Workshop werden die Adhärenzskalen und -kriterien vorgestellt.
  • Tanja Busch:
    Walking in the middle Path (Präsenz: 13 freie Plätze)
    In diesem Workshop möchten wir uns mit den besonderen Herausforderungen befassen, von denen Jugendliche und Bezugspersonen im therapeutischen Setting besonders betroffen sind. Insbesondere dem durchaus adäquaten Wunsch der Jugendlichen nach Eigenständigkeit, entgegen bestehenden Regeln und Grenzen aufgrund sozialer Strukturen. Gleichzeitig aber auch die Herausforderung für Eltern und Bezugspersonen, „normales Jugendverhalten“ von störungsspezifischem Verhalten zu unterscheiden. Daher auch ein besonderes Augenmerk auf die Notwendigkeit der Einbeziehung von Eltern und Bezugspersonen in der DBT-A und auch der Wertigkeit von PED als „Bindeglied zwischen Therapie und Bezugssystem“. 
  • Dr. Wolfdieter Scheinecker, MBA:
    Teamleader Consultation Team – Vorstellung, Erfahrungen, Bastelanleitung (Präsenz: 3 freie Plätze, Online: 19 freie Plätze)
    In diesem Workshop möchte ich Konzept und Erfahrungen mit unserem Teamleader Consultation Team vorstellen und zur Umsetzung anregen. Das Consultation Team in der DBT dient der gegenseitigen Unterstützung, der Therapieadhärenz und Therapiequalitätssicherung. Die Besonderheit im Teamleader Consultation Team ist, dass anstatt der Patient*innen die DBT-Teams das zentrale Thema sind. Es funktioniert im Wesentlichen mit der Struktur und den Regeln des bekannten Consultation Teams und ist leicht umzusetzen. Ziel eines Teamleader Consultation Teams ist es, den Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Reflexion und Peer Support zwischen Teamleader*innen von verschiedenen DBT-Teams zu unterstützen. 

    Es ist sehr hilfreich, um Innovationen, Teamangelegenheiten, Arbeitsmaterialien, Strukturen, Führungsthemen etc. zu besprechen. Dieser überregionale Kontakt ist online einfach umzusetzen und eine hilfreiche Ergänzung, die wir sehr zu schätzen gelernt haben. Üblicherweise findet es alle zwei Monate online statt und dauert eineinhalb Stunden.

    Im ersten Teil des Workshops werde ich die Prinzipien und Erfahrungen darstellen, im zweiten Teil basteln wir uns ein Teamleader Consultation Team.
  • Mag. Cordula Leutenbauer und PD Dr. Johannes Hennings:
    Psychotherapie der chronischen Suizidalität – mehr als nur ein Versprechen! (Präsenz: ausgebucht)
    Die Behandlung von chronischer Suizidalität sowie die Reduktion von Suizidversuchen und suizidalen Krisen mit entsprechender Häufigkeit an Aufenthalten in Akutkliniken stellte eine große Motivation für die Entwicklung der DBT durch M. Linehan in den 1980er Jahren dar. Die dynamische Hierarchisierung von Therapiezielen sieht die Behandlung der Suizidalität als vorrangig an, denn „wir sind nur in der Lage mit einem Patienten Therapie zu machen, der es schafft am Leben zu bleiben“. Non-Suizidverträge, strukturelle Strategien wie die Diary Card, Stresstoleranz in Form einer erprobten Skillskette, die Formulierung von langfristigen werteorientierten Zielen wie auch Krisen- und Notfallpläne stellen hier u. a. wertvolle Skills in der Therapie dar. Dennoch zeigt sich chronische Suizidalität oft als anhaltendes Symptom mit steigendem Suizidrisiko insbesondere im späteren Krankheitsverlauf trotz deutlicher Symptomreduktion in anderen Bereichen (NSSV, Klinikaufenthalte, Krisen) [1,2]. 

    So hat sich für uns in den letzten Jahren immer mehr die Frage herauskristallisiert, was es für eine langfristig wirkungsvolle therapeutische Bearbeitung von chronischer Suizidalität noch mehr braucht bzw. was wir vielleicht übersehen? Oder haben wir es doch mit einem Akzeptanzthema zu tun? Hierfür sind wir im Team als auch mit „erfahrenen“ DBT-Patienten in einen intensiven Prozess eingestiegen und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln, die wir in diesem Workshop gern teilen, diskutieren und erproben wollen – dialektisch natürlich. 

    Es soll um ein tiefes Verständnis von Suizidalität in der DBT gehen, die Einordnung in ein individuelles Störungsmodell sowie die Ableitung spezifischer Interventionen [3–6]. Dabei werden wir auch die Integration von Aspekten aus der mitgefühlsorientierten und der Akzeptanz-Commitment-Therapie aufzeigen, die Team und Patienten als sehr wirkungsvoll erlebt haben. 

    Nach unserer Auffassung erfordert diese psychotherapeutische Arbeit mit chronisch suizidalen Patienten auch eine große Offenheit von Seiten des Therapeuten, sich selbst intensiv mit dem Thema der (eigenen) Suizidalität auseinanderzusetzen, eine therapeutische Haltung zu entwickeln sowie eigene Anfälligkeiten, Krisenauslöser und Ressourcen zu reflektieren, was ebenfalls Thema in diesem Workshop sein soll.

    [1] Zanarini MC, Frankenburg FR, Reich DB, Fitzmaurice G, Weinberg I, Gunderson JG. The 10-year course of physically self-destructive acts reported by borderline patients and axis II comparison subjects. Acta Psychiatr Scand 2008; 117:177–84. https://doi.org/10.1111/j.1600-0447.2008.01155.x.
    [2] Paris J, Zweig-Frank H. A 27-year follow-up of patients with borderline personality disorder. Compr Psychiatry 2001; 42:482–7. https://doi.org/10.1053/comp.2001.26271.
    [3] Chiles JA, Strosahl KD. Clinical Manual for Assessment and Treatment of Suicidal Patients. American Psychiatric Publishing; 2004.
    [4] Brown MZ, Comtois KA, Linehan MM. Reasons for suicide attempts and nonsuicidal self-injury in women with borderline personality disorder. J Abnorm Psychol 2002; 111:198–202. https://doi.org/10.1037//0021-843x.111.1.198.
    [5] Hennings JM. Das Verstärkermodell der Suizidalität: Chronische Suizidalität bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung verstehen und behandeln. Verhaltenstherapie 2021; 31:285–96. https://doi.org/10.1159/000518239.
    [6] Hennings JM. Chronische Suizidalität – eine besondere Form der Suizidalität? Nervenheilkunde 2022; 41:230–9. https://doi.org/10.1055/a-1758-8212.
ab 19:30 Uhr
Netzwerkfest
(optional, Anmeldung erforderlich, in Teilnahmegebühr inklusive)

Veranstaltungstag Samstag, 13. Mai 2023

09:00 bis 10:30 Uhr

Workshops:

  • Maik Voelzke-Neuhaus:
    Ergotherapie in der DBT: Umgang mit Gefühlen (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Menschen sind soziale Wesen. Es ist überlebenswichtig, mit anderen Menschen sozial verbunden zu sein. Dabei gilt es, zwischen dem Zustand des Alleinseins und dem Gefühl der Einsamkeit zu unterscheiden. Manchmal kann allein sein angenehm und befreiend sein, Einsamkeit ist dies jedoch nicht. Das Gefühl der Einsamkeit entsteht, wenn unsere sozialen Beziehungen nicht so sind, wie wir es uns wünschen. Es drängt uns, Kontakte aufzunehmen und anzubahnen. Insbesondere Borderline -Patienten entwickeln häufig dysfunktionale Strategien, um das Gefühl der Einsamkeit zu verhindern. Wenn aber der Handlungsdrang dazu führt, dass man verzweifelt nach Kontakt sucht, ist es hilfreich, die Emotion „Einsamkeit“ abzuschwächen.

    Die DBT, als emotionsfokussierte Therapie, unterstützt die PatientInnen, funktionale Strategien zum Umgang mit Emotionen zu entwickeln und umzusetzen. Dies geschieht unter anderem im Skillstraining, das in seiner manualisierten Form umfangreiche Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellt, um theoretisches Wissen im Umgang mit Emotionen zu erlernen.

    Aufgrund ihrer Vielfalt an Methoden und unterschiedlichen Sozialformen bietet die Ergotherapie tatsächliche Möglichkeiten, dieses Wissen auf der Handlungsebene umzusetzen – also direkt auszuprobieren.

    In diesem handlungsorientierten Workshop werden die Grundlagen der Emotionsregulation aus Sicht der DBT erörtert und die konkrete Umsetzung in der Ergotherapie erklärt. Aufgrund des störungsspezifischen Ansatzes wird somit eine individuelle und alltagsorientierte Umsetzung der Praxis geübt und trainiert. Mit Hilfe von einfachen Materialien wird vorgestellt, wie Patienten bei der Emotionsregulation unterstützt werden können. Im Fokus des Workshops steht die Emotion „Einsamkeit“. Es werden konkrete Strategien vorgeschlagen, um „Einsamkeit“ auf ein funktional sinnvolles Niveau abzuschwächen, um den Umgang – auch mit anderen Emotionen – zu lernen und ihre Wirkweise besser verstehen zu können. Die Emotion „Einsamkeit“ erhält sinnbildlich eine nachvollziehbare Existenzgrundlage und schafft somit Akzeptanz für das Auftreten aller, insbesondere auch unangenehmer, Emotionen. 

    Dieser Workshop ist nicht nur für Ergo- und Kunsttherapeuten, sondern für alle Berufsgruppen geeignet.
  • Dipl.-Psych. Eva-Maria Kerp:
    Trialog „Angehörige – mittendrin und nur dabei“ (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Die BPS-Symptomatik ist nicht nur für Betroffene schmerzhaft, sondern auch für Angehörige an vielen Stellen herausfordernd und belastend. Häufig erleben sie sich chronisch gestresst und wenig unterstützt vom Gesundheitssystem. Bisher gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Untersuchungen, die sich mit der Perspektive der Angehörigen und der Auswirkung der BPS auf die Familien auseinandergesetzt haben (Trasseli, von Auer, Gunia, 2022). 

    Beim Borderline-Trialog kommen seit 2004 professionelle Helfer*innen, Angehörige und Betroffene an verschiedenen Orten in Deutschland zusammen, um Wissen und Erfahrungen miteinander zu teilen und voneinander zu lernen. Im Fokus des heutigen Trialogs werden folgende Perspektiven stehen: die Perspektive der Angehörigen selbst – auf sich, auf „Betroffene“ und auf das professionelle Hilfssystem, die Perspektiven der „Betroffenen“ und professionellen Helfer*innen auf die Angehörigen, entsprechende Rollenzuschreibungen und Erfahrungen der verschiedenen Gruppen jeweils miteinander. Wir laden ein zu offenem, interessiertem, umsichtigem Austausch auf Augenhöhe.

    Es wird nicht um Wissensvermittlung gehen, wie man einen Trialog organisiert, sondern um ein Erfahren und miteinander im Gespräch sein. Bitte deswegen nur teilnehmen, wenn man auch aktiv partizipieren möchte. 
  • Dipl.-Psych. Hans Gunia und Dipl.-Psych. Petra Zimmermann:
    Tango Argentino und Achtsamkeit (Präsenz: ausgebucht)
    Der Tango Argentino ist eine wahre Fundgrube für Achtsamkeitsübungen. Wir können Tangoachtsamkeitsübungen in Skillsgruppen einsetzen, als Übung in Ausbildungsworkshops, in Paartherapien zum Aufbau von Achtsamkeit auf die Beziehung, in der Einzeltherapie zur achtsamen Wahrnehmung des Körpers, etwa in der Arbeit mit essgestörten oder traumatisierten Patienten. Wir können sogar ganze Achtsamkeitsworkshops mit Tango Argentino anbieten. In unserem Workshop wollen wir durch einfache Übungen in die Thematik einführen und die Teilnehmer anleiten, Tango-Achtsamkeitsübungen in ihre Arbeit zu integrieren. 
  • Dr. Silja Knolle-Veentjer und Leni Wieschen:
    Raus aus der Borderline-Störung – rein ins "normale" Leben: Wie gelingt nachhaltige Veränderung?
    Wichtig: Nur online, keine Präsenzteilnahme möglich!
    (Online: ausgebucht)
    Leni Wieschen ist ehemalige Betroffene und arbeitet heute erfolgreich als Pädagogin mit Borderline-PatientInnen. Zusammen mit Silja Knolle-Veentjer (DBT-Therapeutin und -Trainerin) widmet sie sich in diesem Workshop den Fragen, was das endgültige Loslassen von Problemverhalten oft so schwer macht und wie es dennoch gelingen kann, welche Bedingungen für den Weg raus aus der BPS und rein ins "normale Leben" wichtig sind und wie eine gute Kooperation zwischen PatientIn und TherapeutIn diesbezüglich aussehen kann. Basierend auf den Erfahrungen von Leni Wieschen soll dieser Workshop Impulse geben und einen Raum für Reflexion und Diskussion aufmachen. 
  • Dr. Elke Max:
    Achtsamkeit und Wise Mind – Das Gegenteil von Achtsamkeitstrainings-Egozentrismus im Hier und Jetzt (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Es gibt viele verschiedene Achtsamkeitstraditionen. "Übungen zur Achtsamkeit spielen in der DBT eine tragende Rolle, weil sie den aktiven Gebrauch von Emotionen verbessern. Im Gegensatz zu anderen Achtsamkeitsmethoden basiert die Achtsamkeit in der DBT auf im Prinzip einfach zu vermittelnden und einfach zu übenden Fertigkeiten, also Skills. Aber auch so ist es schwierig, das hochkomplexe Themengebiet der Achtsamkeit mit möglichst vielen Facetten zu durchdringen, um dann die entsprechenden „Essentials“ für die psychotherapeutische Praxis aufzubereiten. Wir haben für die DBT ein Modell entwickelt, das stark geprägt ist von dem Wunsch nach einer klaren Didaktik. Das heißt, wir versuchen, die Grundprinzipien der Achtsamkeit möglichst einfach und möglichst klar für unsere Patient*innen aufzubereiten. Wir verwenden dazu ein Vokabular, das weitgehend der von M. Linehan entwickelten Standard-DBT entspricht, haben jedoch einige Begriffe modifiziert, die insbesondere in der deutschen Übersetzung etwas missverständlich waren.“ (M. Bohus).

    In diesem Kurs sollen geschulte DBT-Achtsamkeits-Praktizierende Gelegenheit bekommen, hinter die vermeintlich einfache Fassade der Achtsamkeitsübungen zu schauen und die Querverbindungen zu „wise mind, liebevoller Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit" miteinander aufzuspüren, um der Achtsamkeit in der DBT und der DBT mehr Tiefe verleihen zu können.   
  • PD Dr. Christian Stiglmayr:
    Emotionsarbeit in der DBT (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Viele Patienten kommen mit Problemen mit der eigenen Emotionsregulation in die Psychotherapie; dies gilt besonders für Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Neben einer unterschiedlichen individuellen Affektsensitivität steht zumeist die Angst vor den eigenen Emotionen, das damit einhergehende Vermeidungsverhalten sowie die Auswirkungen desselben im Zentrum der Behandlung. Da der funktionale Umgang mit den eigenen Emotionen entscheidend für die psychische Gesundheit, Zufriedenheit und die Entwicklung einer stabilen Identität ist, stehen Emotionen im Zentrum der DBT.

    Der Workshop vermittelt grundlegende Informationen und Fertigkeiten zur Emotionsarbeit in der DBT. 
  • Dr. Kristin von Auer und Christiane Schulz:
    Beziehungsgestaltung zu Jugendlichen und Eltern in der DBT-A – Fallstricke und Chancen (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    In der DBT-A sind wir als Team mit verschiedenen Herausforderungen im zwischenmenschlichen Kontakt konfrontiert. Jugendliche werten uns auf oder ab. Wir wollen sie „retten“, sollten aber ihre Autonomie stärken. Eltern haben Angst vor Schuldzuweisungen oder empfinden uns als Konkurrenz. Welche Skills helfen mir als Einzelperson oder uns als Team, mit diesen Herausforderungen umzugehen? Diese Skills sollen im Workshop gemeinsam erarbeitet werden. 
  • Dipl.-Päd. Tim Reschke, Mirella Lallensack und Hanns Hake:
    Kommunikation, Beziehung, Kontingenzen – zwischenmenschliche Aspekte der Skillsvermittlung und -anwendung in der DBT-A (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    Die Vermittlung und das Coachen von Skills aus den verschiedenen Modulen sind zentrale Elemente der DBT-A. Dabei handelt es sich stets um zwischenmenschliche Prozesse, die wir gemeinsam mit unseren Patient*innen gestalten. Die Art und Weise, wie wir im Rahmen von Skillsvermittlung und -coaching mit den Jugendlichen interagieren, kann Auswirkungen auf das Annehmen und den Einsatz von Skills durch diese haben. Der Workshop widmet sich genau dieser zwischenmenschlichen Komponente und fragt, wie wir sie sinnvoll und zielführend gestalten können. 

    Dazu wollen wir die Arbeit mit Skills auf zwischenmenschliche Aspekte und Prozesse hin untersuchen, um sowohl wirksame Faktoren und Chancen als auch dysfunktionale Prozesse, Fallstricke und Risiken besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage wollen wir gemeinsam zielführende und wirksame Strategien erarbeiten. Gerade in der DBT-A sind dabei auch entwicklungspsychologische Aspekte wie Bedürfnisse und Entwicklungsaufgaben Jugendlicher wichtig und spannend. Zudem haben unsere Rollen, die wir Jugendlichen gegenüber einnehmen, z. B. als Modell oder Bezugsperson eine zentrale Bedeutung. 

    Der Workshop ist als interaktiver Workshop angelegt. Die Teilnehmer*innen können gerne eigene Fragestellungen, Beispiele und Erfahrungen einbringen. Ziele sind ein besseres Verstehen und mehr Achtsamkeit bezüglich der zwischenmenschlichen Aspekte bei der Vermittlung und dem Coachen von Skills sowie ein gemeinsames Erarbeiten hilfreicher Strategien und Interventionen.
  • Dipl.-Psych. Sigrid Buck-Horstkotte und Dipl.-Psych. Johanna Gabriel:
    Wenn Eltern durch die Decke gehen: Hilfe (nicht nur) für Eltern mit BPS (Präsenz: ausgebucht, Online: ausgebucht)
    In unserem Workshop wollen wir praktische Anregungen und Übungen zum Einsatz in der DBT bei Eltern kleiner Kinder vorstellen und die Teilnehmer:innen selbst ausprobieren lassen. Die vorgestellten Übungen verstehen wir als Werkzeuge, die einen Beitrag dazu leisten können, Schaden zu vermeiden und Wohlbefinden in der Eltern-Kind-Beziehung zu fördern. Der Schutz des Kindes und die Ressourcen der Eltern stehen dabei immer im Vordergrund.

    Der Ansatz richtet sich nicht nur an Eltern mit BPS, sondern auch an andere Eltern mit Problemen in Impulskontrolle und Emotionsregulation. 

    Leitung: 
    Johanna Gabriel, Psychologische Psychotherapeutin in freier Praxis (VT und DBT)  
    Sigrid Buck-Horstkotte, Psychologische Psychotherapeutin in freier Praxis, Supervisorin und Dozentin für VT,  DBT-Trainerin
     
    Veröffentlichungen:
    - Sicher durch Stürme und Flauten (Buck-Horstkotte, Gabriel, 2019)  
    - Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung - das Trainingsmanual ‚Borderline und Mutter sein‘ (Buck-Horstkotte, Renneberg, Rosenbach, 2. überarbeitete Auflage 2022)
  • Dipl.-Psych. Anke Ruff:
    Impro und DBT (Präsenz: ausgebucht)
    Im Improvisationstheater (kurz Impro genannt) geht es darum, aus dem Moment heraus auf der Bühne Geschichten zu entwickeln. Dafür brauchen die Improspieler viele Fähigkeiten, die auch in der DBT trainiert werden: Es geht darum, präsent zu sein, wahrzunehmen, was passiert, sowie die eigene Reaktion darauf, beides nicht zu bewerten, sondern zu nutzen, um die Geschichte weiterzuentwickeln. Es braucht die innere Bereitschaft, von eigenen Vorstellungen loszulassen, mit dem „Beat“ zu gehen, aus dem Moment heraus zu handeln, auch wenn man nicht weiß, wohin die Reise geht. Dafür muss man das Risiko eingehen, Fehler zu machen, üben, diese anzuerkennen und zu nutzen, aber auch zu scheitern. Das erfordert immer wieder entgegen der Scham zu handeln, den Mut zu haben, sich zu zeigen, zu lernen „heiter zu scheitern“.

    Im Improtheater gibt es eine umfangreiche Sammlung von Übungen, die diese Fähigkeiten auf spielerische Art und Weise trainieren. In diesem Workshop sollen eine Auswahl von „Improübungen“ vorgestellt und gemeinsam durchgeführt werden. Das Ziel ist dabei, Übungen zu vermitteln, die ohne viel Aufwand im Gruppen- und z. T. auch im Einzelsetting eingesetzt werden können und neben den oben genannten Fähigkeiten auch Leichtigkeit und Spaß in die Therapie bringen.
10:30 bis 11:00 Uhr
Pause
11:00 bis 11:45 Uhr

Vortrag:

  • Florian Daxer:
    "Ich bin doch nicht krank!“ – Begleitung von Menschen mit Geschlechtsinkongruenz
11:45 bis 12:30 Uhr

Vortrag:

12:30 bis 12:45 Uhr
Verleihung Innovationspreis
12:45 bis 13:00 Uhr
Danksagung und Verabschiedung
ab 13:00 Uhr
Mittagessen (optional, Anmeldung über das Anmeldeportal erforderlich, in Teilnahmegebühr inklusive)